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Mephistopheles
Das l"asst sich h"oren!Doch nur vor Einem ist mir bang’;Die Zeit ist kurz, die Kunst ist lang.Ich d"acht’, ihr liesset euch belehren.Associirt euch mit einem Poeten,Lasst den Herrn in Gedanken schweifen,Und alle edlen Qualit"atenAuf euren Ehren-Scheitel h"aufen,Des L"owen Muth,Des Hirsches Schnelligkeit,Des Itali"aners feurig Blut,Des Nordens Dau’rbarkeit.Lasst ihn euch das Geheimniss finden,Grossmuth und Arglist zu verbinden,Und euch, mit warmen Jugendtrieben,Nach einem Plane, zu verlieben.M"ochte selbst solch einen Herren kennen,W"urd’ ihn Herrn Mikrokosmus nennen. Faust
Was bin ich denn? wenn es nicht m"oglich istDer Menschheit Krone zu erringen,Nach der sich alle Sinne dringen.Mephistopheles
Du bist am Ende – was du bist.Setz’ dir Perr"ucken auf von Millionen Locken,Setz’ deinen Fuss auf ellenhohe Socken,Du bleibst doch immer was du bist.Faust
Ich f"uhl’s, vergebens hab’ ich alle Sch"atzeDes Menschengeist’s auf mich herbeygerafft,Und wenn ich mich am Ende niedersetze,Quillt innerlich doch keine neue Kraft;Ich bin nicht um ein Haar breit h"oher,Bin dem Unendlichen nicht n"aher. Mephistopheles
Mein guter Herr, ihr seht die Sachen,Wie man die Sachen eben sieht;Wir m"ussen das gescheidter machen,Eh’ uns des Lebens Freude flieht.Was Henker! freylich H"and’ und F"usseUnd Kopf und H – die sind dein;Doch alles was ich frisch geniesse,Ist das drum weniger mein?Wenn ich sechs Hengste zahlen kann,Sind ihre Kr"afte nicht die meine?Ich renne zu und bin ein rechter Mann,Als h"att’ ich vier und zwanzig Beine.Drum frisch! lass alles Sinnen seyn,Und g’rad’ mit in die Welt hinein!Ich sag’ es dir: ein Kerl der speculirt,Ist wie ein Thier, auf d"urrer HeideVon einem b"osen Geist im Kreis herum gef"uhrt,Und rings umher liegt sch"one gr"une Weide. Faust
Wie fangen wir das an?Mephistopheles
Wir gehen eben fort.Was ist das f"ur ein Marterort?Was heisst das f"ur ein Leben f"uhren,Sich und die Jungens ennuyiren?Lass du das dem Herrn Nachbar Wanst!Was willst du dich das Stroh zu dreschen plagen?Das beste, was du wissen kannst,Darfst du den Buben doch nicht sagen.Gleich h"or’ ich einen auf dem Gange! Faust
Mir ist’s nicht m"oglich ihn zu sehn.Mephistopheles
Der arme Knabe wartet lange,Der darf nicht ungetr"ostet gehn.Komm, gib mir deinen Rock und M"utze;Die Maske muss mir k"ostlich stehn.Er kleidet sich um.
Nun "uberlass es meinem Witze!Ich brauche nur ein Viertelst"undchen Zeit;Indessen mache dich zur sch"onen Fahrt bereit!Faust ab.
Mephistopheles
in Faust’s langem Kleide.
Verachte nur Vernunft und Wissenschaft,Des Menschen allerh"ochste Kraft,Lass nur in Blend- und ZauberwerkenDich von dem L"ugengeist best"arken,So hab’ ich dich schon unbedingt —Ihm hat das Schicksal einen Geist gegeben,Der ungeb"andigt immer vorw"arts dringt,Und dessen "ubereiltes StrebenDer Erde Freuden "uberspringt.Den schlepp’ ich durch das wilde Leben,Durch flache Unbedeutenheit,Er soll mir zappeln, starren, kleben,Und seiner Uners"attlichkeitSoll Speis’ und Trank vor gier’gen Lippen schweben;Er wird Erquickung sich umsonst erflehn,Und h"att’ er sich auch nicht dem Teufel "ubergeben,Er m"usste doch zu Grunde gehn! Ein Sch"uler tritt auf.
Sch"uler
Ich bin alhier erst kurze Zeit,Und komme voll Ergebenheit,Einen Mann zu sprechen und zu kennen,Den alle mir mit Ehrfurcht nennen.Mephistopheles
Eure H"oflichkeit erfreut mich sehr!Ihr seht einen Mann wie andre mehr.Habt ihr euch sonst schon umgethan?Sch"uler
Ich bitt’ euch, nehmt euch meiner an!Ich komme mit allem guten Muth,Leidlichem Geld und frischem Blut;Meine Mutter wollte mich kaum entfernen;M"ochte gern’ was rechts hieraussen lernen.Mephistopheles
Da seyd ihr eben recht am Ort.Sch"uler
Aufrichtig, m"ochte schon wieder fort:In diesen Mauern, diesen Hallen,Will es mir keineswegs gefallen.Es ist ein gar beschr"ankter Raum,Man sieht nichts Gr"unes, keinen Baum,Und in den S"alen, auf den B"anken,Vergeht mir H"oren, Seh’n und Denken.