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Laut.
Der Geist der Medicin ist leicht zu fassen;Ihr durchstudirt die gross’ und kleine Welt,Um es am Ende gehn zu lassen,Wie’s Gott gef"allt.Vergebens dass ihr ringsum wissenschaftlich schweift,Ein jeder lernt nur was er lernen kann;Doch der den Augenblick ergreift,Das ist der rechte Mann.Ihr seyd noch ziemlich wohlgebaut,An K"uhnheit wird’s euch auch nicht fehlen,Und wenn ihr euch nur selbst vertraut,Vertrauen euch die andern Seelen.Besonders lernt die Weiber f"uhren;Es ist ihr ewig Weh und AchSo tausendfachAus Einem Puncte zu curiren,Und wenn ihr halbweg ehrbar thut,Dann habt ihr sie all’ unter’m Hut.Ein Titel muss sie erst vertraulich machen,Dass eure Kunst viel K"unste "ubersteigt;Zum Willkomm’ tappt ihr dann nach allen Siebensachen,Um die ein andrer viele Jahre streicht,Versteht das P"ulslein wohl zu dr"ucken,Und fasset sie, mit feurig schlauen Blicken,Wohl um die schlanke H"ufte frey,Zu seh’n, wie fest geschn"urt sie sey.Sch"uler
Das sieht schon besser aus! Man sieht doch wo und wie.Mephistopheles
Grau, theurer Freund, ist alle Theorie,Und gr"un des Lebens goldner Baum.Sch"uler
Ich schw"or’ euch zu, mir ist’s als wie ein Traum.D"urft’ ich euch wohl ein andermal beschweren,Von eurer Weisheit auf den Grund zu h"oren?Mephistopheles
Was ich vermag, soll gern geschehn.Sch"uler
Ich kann unm"oglich wieder gehn,Ich muss euch noch mein Stammbuch "uberreichen.G"onn’ eure Gunst mir dieses Zeichen!Mephistophele
Sehr wohl.Er schreibt und giebt’s.
Sch"uler lies’t
Eritis sicut Deus, scientes bonum et malum. Macht’s ehrerbietieg zu und empfiehlt sich.
Mephistopheles
Folg’ nur dem alten Spruch und meiner Muhme der Schlange,Dir wird gewiss einmal bey deiner Gott"ahnlichkeit bange!Faust tritt auf.
Faust
Wohin soll es nun gehn?Mephistopheles
Wohin es dir gef"allt.Wir sehn die kleine, dann die grosse Welt.Mit welcher Freude, welchem Nutzen,Wirst du den Cursum durchschmarutzen! Faust
Allein bey meinem langen BartFehlt mir die leichte Lebensart.Es wird mir der Versuch nicht gl"ucken;Ich wusste nie mich in die Welt zu schicken,Vor andern f"uhl’ ich mich so klein;Ich werde stets verlegen seyn.Mephistopheles
Mein guter Freund, das wird sich alles geben;Sobald du dir vertraust, sobald weisst du zu leben.Faust
Wie kommen wir denn aus dem Haus?Wo hast du Pferde, Knecht und Wagen?Mephistopheles
Wir breiten nur den Mantel aus,Der soll uns durch die L"ufte tragen.Du nimmst bey diesem k"uhnen SchrittNur keinen grossen B"undel mit.Ein Bisschen Feuerluft, die ich bereiten werde,Hebt uns behend von dieser Erde.Und sind wir leicht, so geht es schnell hinauf;Ich gratulire dir zum neuen Lebenslauf! Auerbachs Keller in Leipzig
Zeche lustiger Gesellen.
Frosch
Will keiner trinken? keiner lachen?Ich will euch lehren Gesichter machen!Ihr seyd ja heut wie nasses Stroh,Und brennt sonst immer lichterloh.Brander
Das liegt an dir; du bringst ja nichts herbey,Nicht eine Dummheit, keine Sauerey.Frosch
giesst ihm ein Glas Wein "uber den Kopf.
Da hast du beydes!Brander
Doppelt Schwein!Frosch
Ihr wollt’ es ja, man soll es seyn!Siebel
Zur Th"ur hinaus wer sich entzweyt!Mit offner Brust singt Runda, sauft und schreyt!Auf! Holla! Ho!Altmayer