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Воскрешение Перуна. К реконструкции восточнославянского язычества
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Клейн Лев Самуилович

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Was denn enthielt sich urspriinglich (der Idee nach) in den brechenden Tonnen? In den russischen M'archen spent man in eine Tonne ungew'ohnliche Kinder (z. B. Zwillinge) — die vermutliche Kinder von jenseitigen Gespenste — und sie ins Meer driften laBt, und die wuderbare Kinder brechen die Tonne auf und gehen in die Freiheit heraus, wo eine groBe Zukunft sie erwartet. Dieses Motiv nutzte man iiberall in Lebensbeschreibungen der Usurpatoren, um sie zur k'oniglichen Dynastie anzubinden (Sargon, Perseus). Zugrunde dieses fabelhaften Stoffs liegt ein reales Brauch der Hexepriifung — durch Ertrinken: falls sie wirklich eine Hexe ist, muss sie sich retten. Das Vorhandensein der «Gotteskinder» fuhrte wahrscheinlich zum Ersetzen des Ertrinken durch Exil iiber Wasser, mit Fl'oBung — wie floBte man heilige Gegenst'ande (z. B. alte Ikonen), die hinf'allig geworden wurden. Ertrunkene oder iiber Wasser vertriebene Frauen, die mit Beachten des Gottes aufgezeichnet waren, wurden zu Nixen (russ. Rusalkas).

Nixen in Rus waren Ertrunkene Frauen oder Kinder, die befor Baptisierung starben. Von ihnen, die nicht ihnen gelenkte Zeit gelebt hatten und darum Beleidigung fuhlten, erwartete man Ubel, aber auch Hilfe, weil man sie, die Verwandten oder ehemalige Nachbarinnen, fur eine Art von Hexen, Zauberinnen hielt. Sie sollen Macht iiber Wetter haben (Regen ausfordern) und mit der Eiche, dem Baum Peruns, verbunden sind. Im Brauche des «HerumtMiren der Nixe» oder «Abschied mit Nixe», «Geleit der Nixe» Menschenopfern widerspiegelt wurden, wo die Zauberin oder eine andere Frau zum Gott geschickt wurde — als eine Fiirsprecherin fur Leute aus ihrem Dorf vor dem Gotte.

Manche andere Figuren wurden auch verabschiedet — auf Masleniza (Fastnachtswoche, im friihen Friihling) der Balg «Masleniza», bei Stidslawen Mara oder Marena, auf den Tag Iwans des T'aufers (Sommersonnenwende) die Figur «Kupalo», usw. Von Prof. Propp bemerkte Gemeinschaft einer Reihe von Komponenten der Ritus dieser Feste ist sehr wichtig, aber sie ist durch die Gemeinschaft der baiierlichen Arbeiten kaum erkl'arbar: die Jahreszeiten sind doch verschieden. Aller Wahrscheinlichkeit nach die Gemeinschaft muB durch Herleitung einer Fest von den anderen oder anderer. Die Fastnachtswochenritus, mit Aufheben und Abrollen eines Feuerrads, ist mit der magischen Sicherstellung des Herabsenkens der Sonne vom h'ochsten Punkt auf der Ekliptik verbindbar und entspricht der Sommersonnenwende, nicht dem Friihlingsaufheben der Sonne zu diesem Punkt. Aber das Feiern desIwans Kupalo, das in der Ukraine und Belorussia erhalten ist, demgegeniiber in eigentlich russischen L'andern mit christlichen Fasten verdr'angt ist. Bevor Sommerfastenzeit dieses umgesidelte Feiern hat eben Masleniza (Fast- nachtswoche) gebildet, die es in der Ukraine und Belorussia nicht gibt.

AuBer diesem Ritus die Kupalo Fest wird mit Elementen des Kultes Peruns und mit intensiver Sexualit'at gefullt: «Kupalo» ist nicht vom Wort «kupati» (baden) gebildet, sondern geh'ort zum Wortnest «sovokuplenie» (coitus). «Kupalo» ist kein Name, sondern ein Beiname, eine Epiclese Peruns. Noch mehr 'auBert sich die Erotik in «Jarilki», «Abschied mit Jarilo», was auch verdr'angte aus ihrem Platz Br'auche desselben Komplex erscheint, und die itiphallische Figur des Jarilo kommt als eine andere Epiclese Peruns (die mit seinen sexu'alen, paarung- und heiratmachende Funktionen verbunden sind). «Jarilo» ist vom Werb «jariti» («erregen», «aufegeregt werden») gebildet.

Also unter diesen nach Bestand heidnischen, aber sp'aten Novationen erweist sich die urspriingliche heidnische regelmeBige Fest «Abschied mit Perun», die sein Verderben, seinen Tod markiert und nach Kalenderplatz mit der Sommersonnenwende zusammenf'allt. Anscheinend die in der Chronik beschriebene Umsturzung des Idols von Perun (Verpriigeln Idols von zw'olf M'anner, Beweinung von anderen, Fl'oB iiber Wasser) war in der Tat unver- standene von Chronisten Beschreibung der regelm'aBigen Abschied mit Perun zur Zeit der Sommersonnenwende.

Der Gedanke liegt nah'e, daB als es den Abschied gab, soli es auch das Emfangen geben — allj'ahrliche Erscheinung Peruns, sein Geburt. Tats'achlich, im gegeniiberliegenden Punkt der Kalenderskala, auf dem Platz der Wintersonnenwende, gibt es im Volkskalender mehr als eine Woche v'ollig heidnischer Feste — «Swjatki» (Weinachtszeit bis zum Dreik'onigsfest). Bei Siidslawen ist diese Fest mit Verehrung einer Eichenklotz gekennzeichnet, die «Badnjak» genannt ist. Dem Klotz Attribute eines anthropomorphen Gottheit zugeschrieben sind, eines Alten, und gleichzeitig ein junge Bozhic erscheint, dem Name nach, ein Sohn des «Bog» (des Gottes). Bei Russen wurden dann Spiele von «rjazhenye» (Verkleideten) durchgefuhrt, unter denen besonders «Spiele mit Umrun» bemerkbar sind («Umrun» — ein Tote). Ein Tote, der von Verkleideten gespielt wurde, wurde durch ausgesprochen sexuale Handlungen wiederbelebt. Zur Zahl dieser Handlungen geh'ort Masturbation und Fellatio. Daran wurden M'adchen des Dorfes erzwungen. Diese Methode der Belebung und der Verjiingung ist mit der Glaube in heilsame Eigenschaften des m'annlichen Samens verbunden. Die Idee selbst der Belebung ist der alten Indoeurop'aischen Idee der Sansara verwandt (das zweite Leben auf der Erde, Umsiedlung der Seulen).

Also erscheint Perun eine Gottheit aus der Reihe von sterbenden und auferstehenden G'otter. Gem'aB dem Zyklus seiner Feste wurde das Jahr bei Ostslawen in zwei H'alfte geteilt, 'ahnlich wie es bei Griechen war, wo das Jahr nach den Festen von Emfangen und Abschied Apollos in Apodemia und Epidemia geteilt wurde. Naturlich, entspechend dem anderen Klimat, fielen die Punkte der Einteilung auf die andere Zeittermine. Den Kultus Peruns, wie auch den Apollos, iibten gerade Frauen und M'adchen aus.

Wahrscheinlich, das Vorhandensein des sterbenden und auferstehenden Gottes und sein Primat im slawischen heidnischen Pantheon wirkten in Russland auf den «Wahl der Glauben» — versicherten dem Christentum, mit seinem Auferstanden des Jesus Christ, den Vorzug und erleichterten den Slawen vergleichbar schnellen Emfang der christlichen Religion. Die Hauptmysterie des Christentums war nach ihrem Wesen den Slawen nah und verst'andlich.

L. S. KLEJN Zmartwychwstanie Pioruna

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