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Napoleon zog nach Anh"orung dieser Aussage, mit get"auschter Erwartung ohne Sang und Klang gegen halb drey Uhr, am Montag, den zweiten September, des Nachmittags in Moskau ein, und begab sich gleich nach dem Kreml, wo er bis zum 13ten October, eben so still und ger"auschlos lebte, wie er gekommen war. Erst sp"ater fing er an sich zu amusieren. Aber womit? Es wurden franz"osische Com"odien zu seiner Unterhaltung von Diletanten im Kreml aufgef"uhrt, welche von einigen nachgebliebenen Modeh"andlerinnen, Aufsehern bey Kindern – die s"amtlich nie Schauspieler waren – gespielet; und sollte man es glauben, Napoleon – der doch das sch"onste und gl"anzendste gesehen hatte, was die B"uhne leisten konnte, fand, oder schien doch an diesen j"ammerlichen Vorstellungen Geschmack zu finden, und soll mit der gr"ossten Aufmerksamkeit Stundenlang zugeh"oret haben, als ob er sich wirklich daran erg"otzte. Dieses haben mehrere Augenzeugen versichert. Eben so schlecht war sein Tisch so lange bestellt, bis russische Bauern aus der Umgegend anfingen Indianische H"uhner, G"anse, Butter etc. nach der Stadt zu bringen – wiewohl nur in sehr geringer Quantit"at. Schon an der Sastawa ward ihnen ihr Vorrath sehr theuer von Aufk"aufern f"ur die kaiserliche K"uche, abgenommen und mit enormen Preisen bezahlt. Dieses brachte den Obrist Flahau auf den Gedanken; einen Contorschick Demidows, der in unserem Hause war, mit einigen 100 Franques, auf die n"achsten Demidowschen G"uter zu schicken, um daf"ur Victualien zu kaufen. Der Contorschick war auch willig dazu, hatte das Geld schon erhalten, und der Obrist liess mich nur rufen um den Menschen genau zu bedeuten, was er vorz"uglich bringen sollte. Ich erschrack "uber die Gefahr, welche f"ur mich bey ertheilung dieser Instruction entstehen k"onnte, wenn es heissen w"urde: dass ich die Leute auf die Demidowschen G"uter geschicket habe, um den Feinden des Vaterlandes, Nahrungsmittel zu bringen. Ich zwang mich zu einem L"acheln, und sagte dem Obristen in deutscher Sprache: Das w"are sch"on! Wie w"urde dieser russische Schreiber lachen, wenn er mit ihre 200 Fr. in seinem Dorfe angelanget ist, und mit Recht "uber Sie spotten, dass Sie ihm das Geld anvertrauet haben, da er ja in seinem Dorfe sicher ist, von Ihnen weder gesuchet, noch f"ur sein Ausbleiben bestrafet zu werden. Der Obrist lachte laut, sagte „Da h"atte ich bald einen recht albernen Streich begangen, welchen ich mir nie vergeben k"onnte, dass ich auf diese Weise mein Geld verloren h"atte.[“] Er dankte mir dass ich ihn gewarnet, nahm den Contorschik das Geld wieder ab, und die Sache unterblieb zu meiner grossen Zufriedenheit.
Als nun die "offentliche Pl"underung aufgeh"oret hatte, und die obengenannte Polizey eingerichtet war, kamen sehr viele Bauern aus der Umgegend nach der Stadt, aber nicht um Lebensmittel zu bringen, sondern Kupfergeld, in S"acken zu 25 Rubel, u. Salz in Tschetwerten zu kaufen, und sowohl in den abgebrannten Buden, als H"ausern nach allem zu suchen, was sie auf ihren Telegen fortbringen konnten. Ein Sack Kupfergeld von 25 Rubel (dessen sehr vieles in den Kellern des Kremls lag) kostete, eben so wie ein Tschetwert Salz – (von dem gleichfalls grosse Vorr"athe vorhanden waren) 4 Rubel oder einen Silberrubel. Eben so konnte man ganze Paquete alte Banknoten f"ur einige Silberrubel kaufen. T"aglich mehrten sich die K"aufer, in dem Maasse, als Bauern mit ihren Ladungen von Kupfergeld und Salz in ihre D"orfer unversehrt, aus Moskau zur"uckkamen.
Die Lage der Franzosen war warlich nichts weniger als beneidenswerth. Die Lebensmittel mangelten, weder Tuch, Leder, Leinen etc war zu haben. Kleider und Schuhe waren abgerissen, die Kiwer und das Riemenzeug der Cavalleristen unbrauchbar geworden. Nur unter der st"arksten Bedeckung konnte man fouragiren, weil kleine Escorten, in den D"orfern, oder auf den Feldern von den Bauern "uberfallen, und v"ollig aufgerieben wurden. Der Obrist Couteill kam einmal von einer solchen Expedition in der Nacht, und ohne Hut zur"uck. Er versicherte; nur seinem braven englischen Pferde habe er die Rettung seines Lebens zu danken. Es "uberstieg seine Begriffe, und als wahrer Krieger konnte er nicht Worte finden, die Tapferkeit der russischen Bauern zu loben, welche die ganze franz"osische Mannschaft aufgerieben, die zum Fouragiren ausgezogen, und welche der Obrist aus freyem Antrieb begleitet hatte. Auf allen Feldz"ugen mit Napoleon, und sogar in Aegypten habe er nie so etwas gesehen. Das zum Fouragiren ausgesandte Commando war nehmlich in ein grosses Dorf in der N"ahe von Moskau gekommen, welches anscheinend von den Einwohnern verlassen war. Als aber die Franzosen bis zur Mitte des Dorfes vorr"uckten, str"omten von beyden entgegengesetzten Eing"angen des Dorfes, pl"otzlich, als ob sie der Erde entstiegen, eine unz"ahlbare Menge bewaffneter Bauern herbey. Der kommandirende franz"osische Offizier, liess sogleich seine Leute nach beyden Seiten zugleich Feuer geben, und ununterbrochen mit Lebhaftigkeit unterhalten. Die Bauern liessen sich aber nicht entmuthigen, drangen "uber ihre gefallene Br"uder hin – deren nicht wenige waren, da die Sch"usse in ihre gedr"angte Haufen fielen, und jeder seinen Mann traf – fielen dann mit Spiessen, Stangen, Sensen, und auch kriegerische Waffen, "uber die von beyden Seiten in die Mitte gerathenen Franzosen her, von denen niemand, ausser den Obristen Couteill entkam, welcher, als er den Muth der Bauern sah, seitw"arts in einen offenen Hof sprengte, und dort "uber einen Zaun setzte, (wobey er seinen Hut verlor) und so das freye Feld erreichte, um gl"ucklich nach Moskau zu entkommen. In der Stadt selbst, und besonders in entlegenen Fabriken und H"ausern, wurden eine unglaubliche Menge franz"osischer Soldaten von den nachgebliebenen Fabrikarbeitern und Einwohnern erschlagen. Sogar im Demidowschen Hause, welches doch immerw"ahrend von den Feinden zahlreich besetzt war, fand man nachher im Abtritte des hintern Hofes, einen schon in Verwesung "ubergegangenen franz"osischen Soldaten in voller Uniform. Geschah dieses in der Mitte der Stadt; so kann man sich leicht denken, wie leicht es in abgelegenen Gegenden m"oglich war, wo die schlafenden Soldaten in der Nacht "uberfallen, und meistens mit dem Tapor – Handbeile – erschlagen wurden, wie man an den gespaltenen K"opfen der Leichen sehen konnte, die sp"ater aus der Stadt gebracht, u. auf Verordnung der russischen Polizey Haufenweise verbrannt wurden, um die Stadt von dem verpesteten Gestank zu reinigen. Die in Moskau zur"uck gebliebenen Einwohner hatten sich allm"ahlig, an diesen "ublen Geruch, von crepirten Pferden, Hunden, verwesenden Menschen, und von den verbrannten empirevmathischen Dingen gew"ohnet; aber als ich im November desselben Jahres aus Petersburg nach Moskau zur"uckkehrte, sp"urete ich dieses ekelhaften Geruch schon viele Werste von Moskau, welcher immer st"arker ward, je n"aher ich der Stadt, und in die Stadt kam.
Allm"ahlig kamen einzelne Haufen bewafneter Kosaken in die Stadt, pl"ankelten mit den Chasseurs in entlegenen Strassen, die mit ihren ausgehungerten Pferden, sie nicht verfolgen, und einholen konnten. Die Kosaken wurden immer dreister, wagten sich tiefer in die Stadt hinein, griffen sogar einzelne Wachtposten an, und wenn die Schildwache die Mannschaft heraus rief, sprengten die Kosaken auseinander, bevor die Soldaten noch zum Schusse kommen konnten. So kamen sie einst bis zum Marienhospitale, u. verwundeten den franz"osischen Offizier und einige Soldaten, die sorglos vor der Wachtstube standen; hielten auch noch Stand, als die nicht zahlreiche Mannschaft auf sie zu schiessen anfing, und zogen erst dann ab, als von mehreren angr"anzenden Wachtposten, Succurs herbey eilte. Bey dieser Gelegenheit ward ein Bekannter von mir, der Hospital-Arzt Wette schwer im Schenkel, und zwar von den Franzosen verwundet. Wette eilte, als er schiessen h"orte, aus seiner Wohnung, die am andern [sic] des Hospitals, der Wachtstube gegen"uber lag, auf den Hof hinaus, um den Grund dieses Schiessens zu erfahren. Ungl"ucklicherweise f"ur ihn, hatte der Kosak, welcher den franz"osischen Offizier verwundete, eine gelbe Genille an; und da Wette in einer eben solchen an der Th"ure erschien, glaubten die franz"osischen Soldaten in ihm den Kosaken zu erkennen, der ihren Offizier verwundet hatte, und Mehrere feuerten ihre Gewehre auf Wette zugleich ab, welcher aber nur im Schenkel getroffen ward, und zur Erde sank. Er liess mich zu sich bitten, und ich hatte dadurch wieder einen neuen Pflichtgang; auf welchen mich Gottes Gnade gleichfalls sch"utzte, obgleich das Hospital sehr weit von der Schmiedebr"ucke lag, und ich durch "ode Gegenden ging, wo ich oft Werste weit keine lebendige Seele fand, und h"ochstens nur Soldatenhaufen, die mich mit durchbohrenden Blicken ansahen, aber doch keine Hand an mich legten, so dass ich Gottlob jedesmal unversehret, hin und nach Hause kam. Pl"otzlich erscholl der Ruf: Wir haben Friede: Der Jubel war allgemein. Alles umarmte sich, als w"are es Ostermorgen. Statt des gew"ohnlichen bon jours, begr"ussten und k"ussten sich Bekannte und Unbekannte mit den Worten: Wir haben Friede. Alte Guardisten dr"uckten fremden Vor"ubergehenden, ihre grossen B"arte ins Gesicht, und k"ussten auch russische Bauern, mit dem Friedensgruss – die aber durch solche Umarmungen mehr Angst als Freude empfanden, weshalb ihr Benehmen oft sehr l"acherlich anzusehen war. Die Franzosen hatten den Aufenthalt in dem abgebrannten Moskau herzlich satt, und sehnten sich herzlich aus dieser W"uste, nach den Fleischt"opfen Aegyptens zur"uck; und daher die allgemeine Freude.
So wie mir die Adjutanten Berthiers erz"ahlten, sollte Napoleon bey seinem Zuge nach Russland folgende Pl"ane gehabt haben. – Relate reffero – denn verb"urgen mag ich freylich die mir mitgetheilten Nachrichten nicht, die aber gleichwohl wahres enthalten k"onnen, da Berthier das ganze Vertrauen Napoleons genoss, so wie seine Adjutanten das seinige besassen. – Also, Erstens, soll Napoleon an den Hochseligen Kaiser Alexander eigenh"andig geschrieben haben: Der Kaiser soll zu ihm – Napoleon her"uber kommen, er wolle ihn dann nach Russland mit seiner Armee begleiten, um ihn nicht nur dem Namen nach, sondern zum wirklichen Selbstherrscher aller Reussen zu machen, und ihn von der Tyranney des Senates und der Synode befreyen, die dem Kaiser nur den Namen, aber nicht die Macht eines Selbstherrschers liessen. Als dieser Plan Napoleons fehlschlug, wie er es denn musste, weil Napoleon, weder den Kaiser, noch Russland kannte, und von seinen Gesch"aftsf"uhrern ganz irre gef"uhret war; entwarf er, zweytens, den Plan, den Adel aufzuwiegeln, um Russland eine Constitution, mit Parlament und Kammern zu geben; und als auch dieser Plan an der Treue des russischen Adels f"ur ihr angestammtes Kaiserhaus scheiterte, wollte er, drittens, die Volksmasse zur Emp"orung reitzen, und – wie er es nannte – frey machen. Als er aber, den Geist Russlands, in Moskau besser kennen lernte, und seine grobe T"auschungen erkannte, sandte er einen seiner vertrautesten Gener"ale – ich glaube Lauriston, wenn ich mich nicht irre – zu dem Feldmarechall Kutusow, mit folgenden Friedensvorschl"agen: Erstens, foderte er eine Contribution, deren Gr"osse aber die Obristen nicht anzugeben wussten. 2tens Sollte ihm eine freye Militairstrasse durch Russland nach Persien gestattet werden, um von da aus nach Indien zu ziehen, um den Engl"andern von der Landseite beyzukommen, und 3tens „Unbedingte Anerkennung von russischer Seite, f"ur den K"onig von Pohlen den Napoleon erst noch ernennen werde[“].
Der Feldmarechal Kutusow, soll – nach dem Berichte meiner Referenten – Thr"anen der tiefsten R"uhrung "uber diese gelinden, und grossm"uthigen Friedensbedingungen geweinet, da, Napoleon der Sieger, mehr, ja alles h"atte fodern k"onnen, und gesagt haben: „Ich hielt bis hieher den Kaiser Napoleon f"ur den gr"ossten Feldherrn, nun aber, verehre, und bewundere in ihm den grossm"uthigsten, und edelesten Menschen.[“] Darum zweifle er auch keinen Augenblick, dass der Kaiser Alexander gewiss mit der gr"ossten Bereitwilligkeit zu einem Frieden, unter solchen gelinden Bedingungen geneigt seyn werde, sobald er nur Kunde von Napoleons Grossmuth erhalten werde. Von franz"osischer Seite zweifelte niemand, dass dem wirklich so sey, nach dem Spr"uchworte: Was man w"unschet, glaubet man leicht; und daher entstand die allgemeine Freude, als w"are der Friede w"urklich bereits geschlossen. Was der Kaiser Alexander und der Feldmarechall Kutusow, "uber den Frieden "uberhaupt dachten, bewies kurz darauf die Schlacht, in welcher Murat, (der K"onig von Neapel) total geschlagen ward. Soviel kann ich mit Wahrheit behaupten, dass ich Murats Verlust drey Tage fr"uher, als Napoleon erfuhr. Niemand wagte, ihm diese Hiobspost beyzubringen, da er von Stunde zu Stunde der Antwort "uber die Einwilligung des Kaisers Alexander auf seine Vorschl"age entgegen sah. Da aber die gew"unschte Antwort ausblieb, u. Napoleon endlich doch die Niederlage Murats erfuhr, dachte er auf seinen Abzug aus Moskau, und t"aglich marschirten Truppen aus. Napoleon aber blieb noch, und liess sich jeden Abend von St"umpern durch Com"odien am"usiren. Endlich traf die Reihe des Abmarsches auch die junge Garde, von welcher auf der M"assnitzkoi im Hause der F"urstin Galizin ein Bataillon stand. Bey dessen Abzug stand der Marechall Neu mit seinem Staabe, an einer kleinen Pforte, durch welche die Soldaten einzeln hinausgehen mussten, und nicht mehr mitnehmen durften, als jeder in seinem Tornister hatte, denn sie waren alle bis hoch an den Kopf mit geraubten Sachen bepackt, die sie aber auf den Hof hinwerfen mussten, weil sie vermuthlich einen Eilmarsch zu machen beordert waren. Kaum waren die Soldaten abgezogen, so drang das zahlreich vor dem Hause versammelte Volk, meist Bauern, in den Hof, und eignete sich die da liegende Sachen, und alles was sie im Hause fanden zum Eigenthum zu, welches sie theils auf ihre Telegen, theils auf den R"ucken fortbrachten. So erging es nach dem Abzuge der Franzosen den meisten H"ausern, die nicht verbrannt, und von franz"osischen Offizieren bewohnt waren; wobey es nicht ohne Blutvergiessen zuging, da die Bauern ihre Tapore – Handbeile – im G"urtel trugen, und theils unter sich selbst uneinig waren, theils denen "ubel lohneten, die ihnen Einhalt thun wollten.
Im Kreml ward die letzte Zeit niemand ohne Karte eingelassen. Die Schildwachen umherstanden mit geladenem Gewehre, und wer ihren Zuruf in franz"osischer Sprache nicht verstand, ward sogleich niedergeschossen, wobey viele Bauern ihr Leben verlohren, die wie fr"uher in den Kreml gehen, oder fahren wollten, um Kupfergeld zu kaufen. Endlich merkten die Bauern dennoch, dass sie nicht in den Kreml hinein durften; aber sie fanden durch die "aussere Mauer, den Eingang zu dem Orte wo das Kupfergeld lag. Diese brachen sie durch, ohne von den Franzosen daran gehindert zu werden. Nun vermogte jeder zu nehmen, so viel er wollte, oder besser gesagt so viel er konnte, weil sie sich untereinander wie die Fliegen todt schlugen; denn wenn einer durch das Loch in der Mauer heraus kam, wollten ihm andre seine Beute entreissen, welches oft einen Kampf bis aufs Blut gab, und nur der Ueberlebende behielt das Geld. Im Demidowschen Hinterhofe, lagen die Kupfers"acke und Salzkuhle hoch aufgestapelt.
Im Innern des Kremels ward die Explosion vorbereitet. Man h"orte weithin das Schallen der Aexte, die das Holz zerhieben, um die Keller mit Brennstoff anzuf"ullen; obgleich damals niemand den eigentlichen Grund wusste, warum so viele Zimmerleute im Kreml besch"aftigt waren.
Die Kosaken kamen "ofter, und imer in gr"osserer Anzahl nach der Stadt, und kein Tag verging, ohne mehrere Scharm"utzel in den Strassen, welches gleichfalls Napoleon verschwiegen wurde, bis am 13ten Oktober, w"ahrend N zu Tische sass, ein solches Gefecht auf der Twerskoy vorfiel, in welchem die Kosaken, bis zum Hause des Generalgouverneurs vordrangen, nahe wo die grosse Hauptwache stand. Auf Ns befragen: Was das Schiessen bedeute? antwortete einer seiner Adjutanten: Es sind Kosaken, die sich mit unsern Chasseurs auf der Twerskoy herum schiessen: In der ersten Aufwallung sagte N: „Sie sind betrunken; die Kosaken spuken in Ihrem Kopfe. Wo sollen hier in Moskau Kosaken herkommen?[“] Man sieht daraus, wie "ubel er berichtet war. Der Adjutant sagte: Ueberzeugen Sie sich selbst. Das will ich, antwortete N. Befahl seinen Schimmel vorzuf"uhren, ritt nach der Twerskoy und als er schon aus der Ferne sah, dass dem so sey, eilte er zur"uck nach dem Kreml, und in weniger als einer Stunde hatte er Moskau verlassen. Ich erfuhr dieses durch die Obristen (welche t"aglich an seiner Tafel speiseten) gleich nach ihrer Zuhausekunft, wo sie gleichfalls Befehl zum Einpacken gaben. Am andern Morgen zogen auch sie ab, waren jedoch der Meynung, bald wieder zu kommen; und falls dieses nicht geschehen sollte, schenkten sie mir – wie ich oben berichtet habe – alles was sie zur"uckliessen; ich aber treulich der Polizey-Beh"orde nachher "uberlieferte. Es lag auch warlich kein Segen auf dem geraubten Guthe. Ich kannte mehrere Personen, die theils selbst mit den Soldaten pl"undern gingen, theils gepl"underte Sachen kauften, und sich dadurch ein bedeutendes Verm"ogen zusammen geraffet hatten; es ist aber keinem gediehen, der Fluch lag darauf, und in wenigen Jahren, hatten sie noch weniger, als sie vor der Ankunft der Feinde im Verm"ogen besassen.