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1
Privatdetektiv M"uller liegt auf seinem Sofa, die Zeitung zerkn"ullt am Boden. Er hat knallbunte Bermuda-Shorts und ein altes T-Shirt an. Es ist dr"uckend heiss an diesem Augustabend in Berlin.
Er hat die Programmseiten in der Zeitung studiert: Nichts Interessantes im Kino, nur langweiliges Programm im Fernsehen – Sommerloch!
Und jetzt noch ausgehen, ein k"uhles Bier vielleicht... In M"uller k"ampfen Durst und Phlegma.
«Drrring! Drrring!» Das Telefonklingeln schreckt ihn auf.
«M"uller!»
Guten Abend, Herr M"uller, mein Name ist Sch"onfeld...»
«Guten Abend... « M"uller kommt die Stimme bekannt vor. Eine "altere Frauenstimme, die er schon mal geh"ort hat. Sch"onfeld? Woher kennt er den Namen?
«Sophie Sch"onfeld, ich leite eine Galerie f"ur moderne Kunst hier in Berlin; wir hatten schon mal das Vergn"ugen...»
«Ja, nat"urlich, Frau Sch"onfeld, ich erinnere mich. Damals ging es um den gef"alschten Paul Klee», M"uller ist die Geschichte um die F"alschung und seinen Freund Walter Angermeier sofort wieder eingefallen.
«Was kann ich f"ur Sie tun, Frau Sch"onfeld? Wieder eine F"alschung aufgetaucht von Walter...?
«Nein, Herr M"uller, diesmal geht es eher um eine private Angelegenheit. K"onnten Sie vorbeikommen?»
«Ja gerne, Frau Sch"onfeld. Moment, ich hole nur mal meinen Terminkalender...»
«Ich dachte eigentlich, ob Sie nicht sofort vorbeikommen k"onnten, Herr M"uller?»
«Was, jetzt? Es ist doch so sp"at...»
«Bei dieser Hitze kann doch sowieso kein Mensch schlafen, und es ist gerade mal halb zehn...»
M"uller schaut auf seine Bermuda-Shorts, denkt an die Hitze, aber auch an sein leeres Bankkonto und verspricht:
«Ich komme, Frau Sch"onfeld. Ihre Wohnung ist im gleichen Haus wie die Galerie?»
«Ja, im ersten Stock. L"auten Sie bei 'Privat'. Ich stelle ein Bier kalt.»
Was kann ich f"ur Sie tun, Frau Sch"onfeld?
Diesmal geht es eher um eine private Angelegenheit.
K"onnten Sie vorbeikommen?
Bei dieser Hitze kann doch sowieso kein Mensch schlafen.
2
M"uller l"ummelt (лениво расселся, der L"ummel – лентяй, невежа, нахал) in einem bequemen Sessel (в удобном кресле, m), in der Hand ein Glas Bier, k"uhl und angenehm (прохладно и приятно).
Die alte Dame l"achelt M"uller an (улыбается Мюллеру) und beginnt zu erz"ahlen:
«Vielleicht hat Ihnen Bea damals schon von unserer Familiengeschichte erz"ahlt. Meine
Eltern und alle Angeh"origen (все члены семьи: «принадлежащие», angeh"oren – относиться, принадлежать) waren gezwungen (были вынуждены, zwingen), unter den Nationalsozialisten Deutschland zu verlassen (покинуть). Ich bin mit meinem Bruder nach dem Krieg (после войны, m) nach Berlin zur"uckgekehrt (вернулась), und wir haben die Kunsthandlung (магазин, торгующий предметами искусства) meines Vaters "ubernommen (переняли, взяли в свои руки). Mein Bruder ist vor ein paar Jahren gestorben (умер, sterben), ich selbst (я сама) war nie verheiratet (никогда не была замужем).
Ich denke seit einiger Zeit (вот уже некоторое время как, с некоторого времени) dar"uber nach (подумываю о том), das Gesch"aft aufzugeben (оставить этот бизнес) und mich zur Ruhe zu setzen (уйти на покой).
Der einzige Angeh"orige (единственный член семьи) ist der Sohn meines Bruders, Joachim. Ich habe ihn zuletzt (в последний раз) vor "uber einem Jahr gesehen (больше года тому назад)...»
«Darf ich Sie mal unterbrechen (прервать, перебить), Frau Sch"onfeld? Geht es um eine Erbschaft (речь идет о наследстве)? Ich bin ja Privatdetektiv und kein Rechtsanwalt (адвокат: das Recht – право + der Anwalt – адвокат)...»
«Ich weiss, Herr M"uller, ich weiss», l"achelt (улыбается) Sophie Sch"onfeld.
«Noch brauche ich keinen Rechtsanwalt, sondern erst einmal (сначала) einen Privatdetektiv, der sich nach Joachim erkundigt (разузнает о, осведомится, die Kunde – весть). Wie ich schon gesagt habe, weiss ich nicht, wo sich Joachim aufh"alt (находится, пребывает). Ich m"ochte Sie bitten (просить), ihn zu suchen (искать) und ganz vorsichtig (осторожно) zu recherchieren (навести справки, расследовать /читается рэшэрширн/), was er so treibt (чем он там занимается, что он поделывает). Sie k"onnen sich vorstellen (представить), dass die Galerie bzw. (или же, соответственно: beziehungsweise) meine Kunstsammlung (собрание, коллекция предметов искусства, sammeln – собирать) einen ziemlichen Wert (довольно большой стоимостью) besitzt (обладает: «владеет»), und, ja, da wollte ich mich erst mal versichern (удостовериться, убедиться, sicher – уверенный; надежный), "ah, also ob Joachim...»