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«In Barcelona? Oh nein, und ich bin hier im Restaurant und kann nicht weg. Was machen wir denn jetzt?»
«Wie weit ist es denn bis zu dir? Ich kann ja ein Taxi nehmen...»
«Oh, das ist sehr teuer. Bis hierher sind es "uber 100 Kilometer. Warte mal... Pass auf, ich glaube, es ist besser, du suchst dir ein Hotel, und morgen fr"uh hole ich dich dann ab. Es tut mir wirklich Leid, aber eine andere Idee hab ich nicht.»
«Ist schon o.k. Nach dieser Reise ist es mir jetzt auch schon egal, wo ich schlafe. Machen wir das so. Ich suche ein Hotel und ruf dich morgen fr"uh an, was meinst du?»
«Ich glaube, das ist das Beste. Tut mir wirklich Leid, aber am Flughafen haben die mir gesagt, dass die Maschine aus Mailand nicht mehr kommt. Da bin ich dann nach Hause gefahren. Wirklich, so was Dummes!»
«Macht ja nichts, morgen f"angt der Urlaub richtig an. Ich freue mich schon riesig. Also bis morgen. Tsch"us, Felix.»
M"uller sucht sich ein Taxi. Der Taxifahrer setzt ihn vor dem «Hotel Colon» ab, direkt im alten Zentrum von Barcelona. M"uller hat gerade noch genug Peseten, um die Fahrt zu bezahlen.
Das Hotel ist sch"on, und auch sein Zimmer ist gut. M"uller geht noch in die Hotelbar. Er m"ochte ein Bier trinken.
Ausser ihm ist nur noch eine Dame in der Bar. Aber das ist doch... tats"achlich, es ist die nerv"ose Dame aus dem Flugzeug. M"uller beschliesst, sie anzusprechen. Schliesslich ist es ein enormer Zufall, wenn man jemanden nach so einer langen Reise hier wiedertrifft.
«Guten Abend. Ich sehe, Sie haben das gleiche Pech gehabt wie ich... Ach, entschuldigen Sie, mein Name ist M"uller, Helmut M"uller. Ich war im gleichen Flugzeug wie Sie.»
«Oh, ja, tats"achlich. Ich habe nicht gleich erkannt, aber ich erinnere mich, ich habe Sie auch gesehen... Petra Krause, mein Name.»
«Angenehm. Na, das war eine richtige Odyssee, was? Na, Hauptsache, wir sind angekommen.»
M"uller und Frau Krause unterhalten sich ein bisschen. Schliesslich fragt er:
«Sind Sie eigentlich beruflich oder privat hier, Frau Krause?»
«Ach, eigentlich weder noch. Oder besser: sowohl als auch. Warum soll ich es Ihnen nicht erz"ahlen? Es ist eine ziemlich dumme Geschichte. Das heisst, ich war dumm. Na ja, also: Vor zwei Monaten habe ich eine Anzeige in der 'Morgenpost' gelesen. Hier, ich habe sie immer bei mir:
Spanien. Einmalig g"unstiges Angebot! Ferienappartements mit hoher Rendite. Ideales Anlageobjekt. 2 Zi.App. nur 215.000 DM. Vermietung garantiert pro Monat 2000DM. Tel. 0034 2551179
Ich hatte gerade eine kleine Erbschaft gemacht, und etwas Erspartes hattе ich auch. Ich wollte ein Appartement kaufen, ein paar Jahre vermieten und dann sp"ater einmal, so f"ur mich, wenn ich alt bin, als Altersruhesitz.»
«Eine gute Idee, finde ich. Das ist doch nichts Dummes.»
«Ich rief also sofort an. Am Telefon war ein sehr freundlicher Herr. Er sagte, dass seine Agentur selbstverst"andlich den Flug bezahlt, damit ich das Appartement auch besichtigen kann. Er hat mich dann hier in Barcelona am Flughafen abgeholt. Mit einem Wagen fuhren wir dann nach Playa de Aro, das ist etwa 100 Kilometer n"ordlich von Barcelona. Dort zeigte er mir auch verschiedene Appartements. Alles sehr h"ubsch. Ich war sehr begeistert.»
«Und wo ist das Problem?» Helmut M"uller ist jetzt ganz neugierig.
«Das Problem? Das kommt schon noch. Interessiert Sie die Geschichte "uberhaupt?»
«Ja, ja! Erz"ahlen Sie weiter!»
«Na gut. Also, ich wollte kaufen. Wir verabredeten uns f"ur den 20. Dezember, also vor drei Wochen, in Barcelona. Wieder holte mich der freundliche Herr ab, und wir fuhren ins Stadtzentrum von Barcelona. Dieser Herr, er heisst "ubrigens Basedow, brachte mich in ein B"uro und stellte mich einem anderen Herrn vor. Dieser Herr war ein Notar. Dann habe ich den Vertrag unterschrieben und in bar die 215.000 DM bezahlt.»
«Warum denn das? Das ist aber sehr gef"ahrlich!»
«Der Herr Basedow sagte mir, dass wir dadurch Steuern sparen und auch Notargeb"uhren.»
«Na, auf jeden Fall haben Sie jetzt ein sch"ones Appartement.»
«Eben nicht. Die beiden Herren sagten mir, dass sie auch den Mietvertrag fertig machen und mir dann alle Dokumente nach Berlin schicken.»
«Und?»
«Seitdem habe ich nichts mehr von denen geh"ort. Ich habe dann jeden Tag die Telefonnummer aus der Anzeige angerufen, aber es meldete sich niemand. Den Notar gibt es auch nicht. Die Adresse in dem Vertrag existiert gar nicht.»